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Ambulante Pflege - Gefahr für die Haut?

Hauterkrankungen sind in der Pflege ein weit verbreitetes Problem. Jede zweite gemeldete Erkrankung bei der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) ist eine Hauterkrankung. Im Berufsleben können vor allem die Hände geschädigt werden. Menschen mit anlagebedingter Hautempfindlichkeit (Atopie, Neurodermitis) sind besonders gefährdet und müssen daher viel sorgsamer auf den Schutz ihrer Hände achten.

Die Hände sind die „Visitenkarte“ bei der Kontaktaufnahme mit anderen Menschen. Jeder sollte deshalb bemüht sein, dass sie heil und gesund sind, gut aussehen und sich angenehm anfühlen.

Was die Haut angreift

Die Haut wird angegriffen durch Tätigkeiten im feuchten Milieu (Feuchtarbeit), bei denen

  • die Hände mehr als insgesamt zwei Stunden pro Tag Feuchtigkeit ausgesetzt sind
  • flüssigkeitsdichte Handschuhe länger als zwei Stunden getragen werden müssen
  • die Hände häufig bzw. intensiv zu reinigen sind und mit hautschädigenden Stoffen in Kontakt kommen (z.B. Wasch-, Reinigungs- oder Desinfektionsmittel).
     

Ist die natürliche Barrierefunktion der Haut erst einmal gestört, besteht die Gefahr, dass sich hieraus ein Abnutzungsekzem entwickelt. Erkennbar ist die Schädigung an geröteten, juckenden und geschwollenen Hautstellen, Bläschenbildung und Einrissen. Diese Alarmsignale müssen ernst genommen werden, damit das Abnutzungsekzem sich nicht verselbständigen und chronisch werden kann. Bei frühzeitiger Behandlung sind diese Schädigungen der Haut noch heilbar. Wenn jetzt zusätzlich Arbeitsstoffe in die vorgeschädigte Haut eindringen, kann eine Kontaktallergie entstehen.

Sensibilisierung

Eine Allergie ist nicht angeboren, sie wird erworben. Das Immunsystem des Körpers reagiert auf bestimmte Stoffe, so genannte Allergene (Sensibilisierung). Bei wiederholtem Kontakt werden dann Überempfindlichkeitsreaktionen ausgelöst, z.B. das allergische Kontaktekzem an der Haut oder allergischer Schnupfen bzw. allergisches Asthma an den Atemwegen. Die Gefahr eines allergischen Kontaktekzems droht insbesondere, wenn

  • die Haut bereits durch ein Abnutzungsekzem vorgeschädigt ist
  • der Stoff ein starkes Allergen ist
  • eine besondere anlagebedingte Hautempfindlichkeit (z.B. Atopie, Neurodermitis) besteht, weil durch die Vorschädigung der Haut eine Sensibilisierung begünstigt wird
     

Bei einmal eingetretener Sensibilisierung kann schon der Kontakt mit sehr geringen Mengen des Stoffes zur Auslösung der Hautkrankheit ausreichen. Eine einmal erworbene Sensibilisierung ist nicht heilbar, die Hauterkrankung kann jedoch durch Meidung des Allergens verhindert werden!

Tipps zum Hautschutz

Vorbeugen ist nicht teuer!
Die BGW hat errechnet, dass der Aufwand und die Kosten für vorbeugende Maßnahmen zum Hautschutz im Jahr pro Arbeitnehmer etwa 100 bis 200 Euro betragen. Dies ist wenig im Vergleich zu den Kosten, die für Erkrankungen oder Umschulungen anfallen können. Der beste Schutz gegen irritative und allergische Hauterkrankungen ist eine gesunde Haut, deren Barrierefunktion intakt ist. Achten Sie darum auf ausreichenden Hautschutz, schonende Reinigung und sorgfältige Pflege!

Hautschutzmittel
Hautschutzpräparate sind spezielle Cremes, die einen Schutzfilm über die Haut legen und damit – zeitlich begrenzt – die Schädigung durch Feuchtigkeit und waschaktive Substanzen mindern. Welches Präparat angewendet werden sollte, hängt von Tätigkeit und Hauttyp ab. Eine Empfehlung für ein geeignetes Präparat erhalten Sie bei Ihrem Betriebsarzt, Ihrem Hautarzt oder bei der BGW! Hautschutzmittel sollten vor Arbeitsbeginn und nach jedem Händewaschen während der Arbeit benutzt werden!

Hautreinigung
Für die Hautreinigung gilt: nicht öfter als nötig und so schonend wie möglich. Milde Waschlotionen mit neutralem oder schwach saurem pH-Wert sind besser als natürliche (alkalische) Seifen. Nach dem Reinigungsvorgang muss die Haut gründlich – auch zwischen den Fingern – abgetrocknet werden. Verwenden Sie möglichst weiche Einmalhandtücher!

Hautpflege
Nach der Tätigkeit sollten Sie die Hände mit einem Hautpflegemittel eincremen. Die Hautpflege unterstützt die Erholung und Regeneration der Haut in der belastungsfreien Zeit, sie bleibt geschmeidig und elastisch. Dadurch wird ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber natürlichen Umwelteinflüssen gestärkt. Wählen Sie möglichst ein Präparat ohne Duft- oder Konservierungsstoffe!

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