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Ambulante Pflege - Gesundheitliche Belastungen

Die gesundheitlichen Belastungen im ambulanten Pflegedienst sind vielfältig. Zum einen sind die emotionalen und körperlichen Belastungen, die im Umgang mit kranken Menschen auftreten, identisch mit den Belastungen im stationären Bereich. Zum anderen treten gesundheitliche Risiken auf, die spezifisch für den ambulanten Pflegedienst sind z.B. Zeitdruck, Wegezeiten, fehlende Unterstützung durch Kollegen etc.

Weitere Beispiele für gesundheitliche Belastungen, die zu arbeitsbedingten Erkrankungen führen:

Hoher Kostendruck und starker Wettbewerb

  • Zeitvorgaben pro Patient werden ständig reduziert (Zeitvorgaben für die einzelnen Pflegeleistungen am Patienten)
     
  • es kommen Aufgaben hinzu, die nicht oder nicht ausreichend abgerechnet werden können z.B. Anleitung und Beratung von Angehörigen
     

Schlechte Arbeitsbedingungen

  • die Arbeit erfolgt in wechselnden privaten Wohnungen (ständiger Umgebungswechsel)
     
  • ergonomische Arbeitsplätze sind selten (Pflegende bestehen häufig auf ihre alten Betten und fühlen sich gestört durch Pflegebetten)
     
  • Geld für geeignete Hilfsmittel zur Vorbeugung von Rückenbeschwerden fehlt bzw. mangelnde Kenntnisse über die richtige Antragstellung
     
  • starke körperliche Belastung (fehlende Unterstützung durch Kollegen)
     

Arbeitszeiten

  • Wochenende, Feiertage, Schichtdienste, geteilte Dienste
     
  • Wegezeiten (einschließlich Parkplatzsuche)
     
  • unregelmäßige Pausen
     

Psychische Fehlbelastungen

  • emotionale Überforderung (mit dem Pflegepatienten mitfühlen, Überwindung von Scham und Ekel)
     
  • hohe Verantwortung gegenüber dem Pflegebedürftigen
     
  • keine bzw. wenig Zeit für notwendige Gespräche mit den Pflegebedürftigen
     

Aus gesundheitlichen Belastungen entstehen arbeitsbedingte Erkrankungen

Im Gesundheitsreport 2003 der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) und der Krankenkasse DAK wurde die gesundheitliche Situation bei Pflegekräften in Altenheimen untersucht.

Die Ergebnisse zeigten einen Gesamtkrankenstand der AOK und DAK versichert Beschäftigten in der Altenpflege im Jahr 2001 von 5,3 %, das bedeutet, dass jeder Mitarbeiter durchscnittlich etwa 19,3 Tage von 365 Kalendertagen krankgeschrieben war.

Über die Hälfte (53,5%) aller Fehltage fallen auf Erkrankungen des Muskel-Skelettapparates, der Atmungsorgane und der  psychischen Erkrankungen.

Die Diagnose "sonstige Krankheiten" wird vergeben, wenn eine genauere Diagnose nicht bzw. noch nicht gestellt werden kann. Möglicherweise verbergen sich hinter dieser Diagnose ebenfalls Krankheiten aus dem Bereich der psychischen Erkrankungen, die sich nicht in klaren somatischen Krankheitsbildern äußern.

Abbildung: Anteile der zehn wichtigsten Krankheitsarten an den Arbeitsunfähigkeitstagen 2001 (Quelle: Daten von AOK und DAK; Auswertung von 1893 Beschäftigten in 25 Altenpflegeheimen in Baden-Württemberg, BGW-DAK Gesundheitsreport 2003 Altenpflege)

 

Abbildung: Anteile der fünf wichtigsten Krankheitsarten an den Arbeitsunfähigkeitstagen 2001 für vier Altersgruppen (Quelle: Daten von AOK und DAK; Auswertung von 1893 Beschäftigten in 25 Alternpflegeheimen in Baden-Württemberg, BGW-DAK Gesundheitsreport 2003 Altenpflege)

(Für Beschäftigte in der ambulanten Pflege gibt es derzeit keine vergleichbaren Auswertungen.)

Für Krankenhäuser der Akutversorgung bestehen aber vergleichbare Probleme und diese Probleme beeinträchtigen die Gesundheit.

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